Aktualisiert am

7. März 2023

Umsatz Cheatsheet

💡 In Kürze

Als Umsatz bezeichnet man den Wert, den ein Unternehmen im Gegenzug für den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen erhält. Der Umsatz ist eine bedeutende Kennzahl für die Analyse von Unternehmen.

Je nach Geschäftsmodell verkaufen Unternehmen Produkte und oder Dienstleistungen. Das Geld, welches sie im Gegenzug erhalten, wird auch Umsatz genannt.

Zieht man die Kosten eines Unternehmens von dessen Umsatz ab, erhält man den Gewinn des Unternehmens. Sofern das Unternehmen mehr Umsatz generiert als dass es Kosten hat, ist der Gewinn positiv.

Anleger müssen den Umsatz nicht selber berechnen. Da der Umsatz zu den bekanntesten Aktienkennzahlen gehört, findet man diesen auch bei Informationsdiensten wie z.B. finanzen.net. Grundsätzlich ist es jedoch eine gute Praxis, Kennzahlen direkt der Primärquelle zu entnehmen. Den Umsatz findet man beispielsweise prominent in der Gewinn- und Verlustrechnung eines jeden Unternehmens.

Abgrenzung der Begriffe

Im Englischen gibt es verschiedene Begriffe, die sich als Umsatz übersetzen lassen. Tatsächlich werden die Begrifflichkeiten selbst im Englischen häufig synonym benutzt. Es gibt aber durchaus Unterschiede in der Bedeutung, die man kennen sollte.

Revenue

Das Revenue bezeichnet den Gesamtumsatz des Unternehmens. Damit ist es die Kennzahl, die am ehesten dem deutschen Verständnis von Umsatz entspricht.

Sales

Auch Sales lassen sich als Umsatz übersetzen. Der Unterschied zum Revenue besteht darin, dass Sales nur solche Umsätze umfassen, die zu den Kerntätigkeiten eines Unternehmens gehören. Der einmalige Verkauf eines Patents würde beispielsweise nicht dazu zählen. Sales können somit geringer ausfallen als das Revenue, da diese um solche außerordentlichen Transaktionen bereinigt werden.

Gross Merchandise Value (GMV)

Das Gross Merchandise Value (GMV) ist eine gängige Kennzahl um den Umsatz von E-Commerce-Plattformen zu beschreiben.

Interpretation

Bei dir Aktienanalyse wird dem Umsatz eine hohe Bedeutung beigemessen. Zum einen ist der Umsatz Bestandteil vieler Multiplikatoren (wie z.B. dem Kurs-Umsatz-Verhältnis) und zum anderen wird anhand des Umsatzes die Rentabilität eines Unternehmens bestimmt.

Es ist aber auch möglich, den Umsatz ohne Bezugnahme auf weitere Kennzahlen zu interpretieren. Allerdings sollte man dann den Umsatz im Kontext historischer Werte oder im Kontext der des Umsatzes von Wettbewerbern betrachten.

Bedeutung des Umsatzwachstums

Die meisten Anleger sind langfristig orientiert. Damit ist die Ausprägung des Umsatzes in Zukunft deutlich interessanter als aktuelle Werte. Um den Umsatz in Zukunft beurteilen zu können, betrachten Analysten das Umsatzwachstum.

Das Umsatzwachstum beschreibt die prozentuale Veränderung des Umsatzes zu einer Vergleichsperiode (in der Regel zum Vorjahr). Starkes Umsatzwachstum ist als ein gutes Zeichen aufzufassen und kann sogar auch operative Verluste rechtfertigen. Nimmt das Umsatzwachstum dagegen ab, kann das gerade bei Growth-Unternehmen ungemütliche Konsequenzen haben.

Auch hier gilt: Besonders aufschlussreich ist der Vergleich von historischen Werten sowie der Vergleich mit den Werten der Konkurrenz.

Umsatzsicherheit

Wichtig beim Umsatz ist es, darauf zu achten, ob Übergewichtungen bestehen.

Das liegt daran, dass daraus schnell Klumpenrisiken entstehen können.
Herkömmlicherweise untersucht man dabei besonders, in welchen Ländern, mit welchen Produkten, oder auch mit welchen Kunden das Unternehmen seinen Umsatz erwirtschaftet.

Um so differenzierter der Umsatz eines Unternehmens ist, um so besser.
Das liegt daran, dass ein eventueller Ausfall dessen besser zu verkraften ist, für das Unternehmen.

Allerdings können Klumpenrisiken auch Klumpenchancen sein. Hat man sich zum Beispiel auf einen Kunden fokussiert, welcher sich sehr gut entwickelt besteht die Möglichkeit, dass man davon ebenfalls überdurchschnittlich profitiert.