Aktualisiert am

23. Oktober 2022

Cash Burn Rate

💡 In Kürze

Die Cash Burn Rate gibt an, wie viele Jahre einem Unternehmen bei gleichbleibenden Bedingungen bis zur Illiquidität bleiben.

Die Cash Burn Rate kommt vorrangig bei defizitären Unternehmen (z.B. Startups) zum Einsatz und kann deshalb auch als Pendant zum KGV gesehen werden, welches bei defizitären Unternehmen nicht problemlos gebildet werden kann.

Die Cash Burn Rate ist vor allem als Finanzierungskennzahl zu verstehen, die Auskunft darüber gibt, wie hoch die aktuellen finanziellen Reserven sind.

So berechnet man die Cash Burn Rate

Die Cash Burn Rate lässt sich sehr einfach berechnen. Man muss dabei nur die aktuellen liquiden Mittel eines Unternehmens durch den Betrag des (negativen) operativen Cash Flows teilen. Daraus ergibt sich die Zeit in Jahren, welche dem Unternehmen beim aktuellen negativen Cash Flow verbleibt, bevor es insolvent ist.

Cash Burn Rate =
Liquide Mittel

I(negativer) operativer CashflowI

Bedeutung der Cash Burn Rate

Umso höher die Cash Burn Rate ist, desto größer ist der Puffer, welchen das Unternehmen noch hat, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu kommen.

Deshalb kann man auch die Cash Burn Rate als Indikator für zukünftige Kapitalerhöhungen betrachten, da vor allem junge defizitäre Aktiengesellschaften gerne das Mittel der Kapitalerhöhung benutzen, um an neues Kapital zu gelangen.
Der Gefahr einer Insolvenz wird zudem auch geringer, da das Unternehmen bei einem guten Kapitalstock in nächster Zeit auf keine Externen angewiesen ist.

Dabei sollte man auch immer bedenken, dass es für junge defizitäre Unternehmen sehr schwer sein kann, an Fremdkapital von zum Beispiel Banken zu gelangen. Und falls sie doch daran gelangen, dann nur zu sehr schlechten Konditionen.

Alternativen

Neben der Cash Burn Rate, die nur den aktuellen Cash Flow betrachtet, kann es auch sinnvoll sein, auf Prognosen zurück zu greifen.

So kann man auch den aktuellen Kapitalstock nehmen und die prognostizierten Cash Flows davon subtrahieren, um zu errechnen wie viele Jahre das Unternehmen ohne externe Unterstützung weiterarbeiten kann. Da es sich dabei nur um Prognosen handelt, sollte man allerdings auch bedenken, dass diese sich schnell ändern können, da diese auf sehr vielen verschiedenen Variablen basieren.

Man sollte dabei also einen großen Risikopuffer für eventuelle Veränderungen einplanen. Oft über- oder unterschätzen sich Unternehmen - manchmal sogar absichtlich, um zum Beispiel in Zukunft die Erwartungen und Prognosen überbieten zu können.