Aktualisiert am

6. Dezember 2022

Was sind Insidertransaktionen und wie können Anleger profitieren?

💡 In Kürze

Insidertransaktionen sind (Ver-)Käufe von Aktien durch Insider, also solchen Personen, die Zugang zu nicht-öffentlichen Informationen haben.

Wer ist ein Insider?

Insider sind Personen, die über wichtige, nicht öffentlich bekannte Informationen über ein Unternehmen oder eine Wertpapieranlage verfügen. Dazu gehören in der Regel Führungskräfte und wichtige Mitarbeiter eines Unternehmens, wie zum Beispiel der CEO, der CFO, der COO und andere leitende Angestellte, die direkten Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens haben.

In manchen Fällen können auch andere Personen als Insider gelten, zum Beispiel Berater, Lieferanten oder Kunden, die über nicht öffentlich bekannte Informationen über ein Unternehmen verfügen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Definition von Insider je nach Land und Börsenmarkt variieren kann und daher immer die jeweils geltenden Regeln und Vorschriften berücksichtigt werden sollten.

Was sind Insidertransaktionen und warum sind sie relevant?

Insidertransaktionen sind Börsentransaktionen, bei denen Aktien von Führungskräften oder wichtigen Mitarbeitern eines Unternehmens gehandelt werden. Diese Personen haben einen direkten Einfluss auf das Unternehmen und ihre Transaktionen können daher wichtige Informationen über die Zukunftsaussichten des Unternehmens enthalten. Aus diesem Grund sind Insidertransaktionen für Investoren relevant, da sie ihnen helfen können, bessere Anlageentscheidungen zu treffen.

Insidertransaktionen können auch ein Indikator für verbotenen Insiderhandel sein, bei dem Insiderinformationen von Führungskräften oder wichtigen Mitarbeitern zur Gewinnmaximierung genutzt werden. In vielen Ländern und Börsenmärkten gelten strenge Regeln und Vorschriften für Insidertransaktionen, um solchen illegalen Aktivitäten entgegenzuwirken.

Was kann man aus Insidergeschäften schließen?

Zunächst sollte man auf die Größe bzw. den monetären Gegenwert des Geschäfts beachten und zum anderen mit der Art des Geschäfts, also Kauf bzw. Verkauf.

Wichtig ist, dass nicht jeder Verkauf eines Insiders automatisch als schlecht zu bewerten ist. Denn oft sind Insider aus steuerlichen Gründen dazu gezwungen, einen kleineren Anteil ihrer Aktien zu verkaufen. Aber spätestens wenn ein Insider einen hohen Anteil an all seinen gehaltenen Aktien verkauft (ca. ab 5%), solltest du ganz genau hinschauen.

Grundsätzlich hat eine Insidertransaktion dabei zwei wichtige Wirkungsweisen. Zum einen signalisiert sie, ob die jeweilige Person von steigenden bzw. fallenden Kursen ausgeht. Zum anderen sind Insiderkäufe förderlich für die Geschäftsentwicklung, da sie der jeweiligen Person einen zusätzlichen Anreiz für eine gute Geschäftsentwicklung bieten.

Welche Regeln und Vorschriften gelten für Insiderhandel in verschiedenen Ländern und Börsenmärkten?

Die Regeln und Vorschriften für Insidertransaktionen variieren je nach Land und Börsenmarkt. In den USA werden zum Beispiel Insidertransaktionen von Führungskräften und wichtigen Mitarbeitern durch das Securities and Exchange Commission (SEC) und das Insider Trading and Securities Fraud Enforcement Act überwacht und reguliert. Die SEC veröffentlicht regelmäßig Berichte über Insidertransaktionen, die von Führungskräften und wichtigen Mitarbeitern durchgeführt werden, um Investoren und die Öffentlichkeit über solche Transaktionen zu informieren.

In Europa werden Insidertransaktionen durch die EU-Marktmissbrauchsverordnung (MAR) reguliert, die EU-weite Regeln für Insiderhandel und Marktmanipulation festlegt. Die MAR verpflichtet Unternehmen, Führungskräfte und wichtige Mitarbeiter, die von Insidernews betroffen sind, über solche News unverzüglich zu informieren, damit Investoren die Möglichkeit haben, sich entsprechend zu positionieren.

In Deutschland werden Insidertransaktionen durch das Gesetz über den Wertpapierhandel (WpHG) reguliert, das Regeln für Insiderhandel und Marktmanipulation festlegt. Das WpHG verpflichtet Unternehmen und ihre Führungskräfte, über Insiderinformationen unverzüglich zu informieren und diese an die Öffentlichkeit zu bringen, damit Investoren die Möglichkeit haben, sich entsprechend zu positionieren. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist für die Überwachung und Durchsetzung von Regeln im Zusammenhang mit Insidertransaktionen in Deutschland zuständig.

Wie können Investoren Insidertransaktionen nutzen, um bessere Anlageentscheidungen zu treffen?

Investoren können Insidertransaktionen nutzen, um bessere Anlageentscheidungen zu treffen, indem sie die Informationen, die in solchen Transaktionen enthalten sind, sorgfältig analysieren und bewerten. Zum Beispiel können Investoren die Häufigkeit und den Umfang von Insidertransaktionen von Führungskräften und wichtigen Mitarbeitern eines Unternehmens beobachten und diese Informationen nutzen, um Rückschlüsse auf die Zukunftsaussichten des Unternehmens zu ziehen. Wenn ein Führungskraft oder wichtiger Mitarbeiter eines Unternehmens beispielsweise eine große Anzahl von Aktien verkauft, könnte das ein Indikator dafür sein, dass er pessimistisch über die Zukunftsaussichten des Unternehmens ist. Auf der anderen Seite, wenn ein Führungskraft oder wichtiger Mitarbeiter eines Unternehmens eine große Anzahl von Aktien kauft, könnte das ein Indikator dafür sein, dass er optimistisch über die Zukunftsaussichten des Unternehmens ist.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Insidertransaktionen nicht immer eindeutige Hinweise auf die Zukunftsaussichten eines Unternehmens liefern. Führungskräfte und wichtige Mitarbeiter können aus vielen verschiedenen Gründen Aktien kaufen oder verkaufen, und Investoren sollten daher immer andere Faktoren berücksichtigen, bevor sie Anlageentscheidungen treffen.

Beispiele für Insidertransaktionen und ihre Auswirkungen auf die Aktienkurse von Unternehmen.

Es gibt viele Beispiele für Insidertransaktionen und ihre Auswirkungen auf die Aktienkurse von Unternehmen. Ein bekanntes Beispiel ist der Fall von Steve Jobs, dem damaligen CEO von Apple, der im Jahr 2001 eine große Anzahl von Aktien verkauft hat. Diese Transaktion führte zu einem Rückgang des Aktienkurses von Apple und löste eine Untersuchung durch die Securities and Exchange Commission (SEC) aus, die jedoch keine Anzeichen für Insiderhandel fand.

Ein weiteres Beispiel ist der Fall von Jeffrey Skilling, dem damaligen CEO von Enron, der im Jahr 2001 eine große Anzahl von Aktien verkauft hat, kurz bevor Enron in die größte Insolvenz in der US-Geschichte stürzte. Skilling wurde später wegen Betrugs und Insiderhandels verurteilt und ins Gefängnis gebracht.

Solche Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, dass Investoren Insidertransaktionen sorgfältig beobachten und analysieren, um bessere Anlageentscheidungen treffen zu können.

Wie können Insidertransaktionen nachverfolgt werden?

Zur Nachverfolgung von US-amerikanischen Insidertransaktionen bietet sich OpenInsider an, von deutschen DGAP.